Bevor ich Gottes Kind wurde, war mein Leben voller Leere. Ich fühlte mich wie ein Zellhaufen im Universum. Es war egal, ob dieser Anita heißt oder wieder anders zusammengesetzt wird, wenn er stirbt.
Dieses Lebensgefühl drückte ich z.B. mit einer Magersucht aus, später bekam ich eine Depression. Die äußerlich großartigen Leistungen – 1er Abi, Stipendium als Hochbegabte – gaben mir innerlich keine Antworten auf meine Fragen nach dem Sinn dieses Lebens, auch meine Suche in esoterischer Spiritualität nicht. Ich war so verzweifelt, dass ich darüber nachdachte, diesem Leben eigenmächtig ein Ende zu setzen.
Als letzten Versuch schrie ich zu jenem Gott, den ich aus meiner Kindheit und Jugend in der katholischen Kirche kannte. Damals thronte Gott für mich unnahbar irgendwo, jetzt brauchte ich Ihn – falls es Ihn gab – persönlich und in meiner konkreten Situation. Kurz danach lernte ich eine junge Frau kennen, die das hatte, wonach ich mich sehnte: Sinn und Lebensinhalt, Wissen und Glauben, wo-her sie kommt, wozu sie lebt und wohin sie gehen wird …